Frau S. musste trotz Schwangerschaft mit ihrem Mann aus dem Iran fliehen. In einem Lager in Makedonien hatte sie eine Frühgeburt im 7. Schwangerschaftsmonat. Die Geburt verlief mit Komplikationen, es waren weder Arzt noch Hebamme vor Ort. Das Kind war schwach, unterernährt und starb noch im Lager in den Armen der Eltern.
Bei der Ankunft im Bundesasylzentrum in Altstätten SG war Frau S. am Ende ihrer Kräfte und hatte Suizidgedanken. In der Gravita SRK fand Frau S. die notwendige Therapie und Unterstützung.
Gravita SRK ist das Zentrum für Psychotraumatologie des Schweizerischen Rote Kreuz (SRK) Kanton St.Gallen. Es ist die einzige Tagesklinik schweizweit, welche sich ausschliesslich auf die Bedürfnisse von geflüchteten Menschen mit Trauma fokussiert.
Viele Geflüchtete sind durch Krieg, Folter und Flucht schwer traumatisiert und leiden unter körperlichen und seelischen Verletzungen. Angstzustände, Depressionen und soziale Isolation sind mögliche Folgen.
Frau S. kann sich nicht von den Bildern ihres toten Kindes lösen. Es fällt ihr schwer, andere Babys zu betrachten. Sie weint, ist überwältigt von ihrer Trauer und sieht keinen Lebenssinn mehr. Sie klagt immer wieder über starke Unterleibsschmerzen und kann nicht gut schlafen.
Die Therapien bei der Gravita SRK helfen bei der psychischen Stabilisierung und beim Umgang mit den Traumasymptomen. Der grosse Leidensdruck sinkt und es wird möglich, Zukunftsperspektiven zu schaffen. Die Chancen auf Integration und auf einen Arbeitsplatz steigen.
